Wirtschaftlicher Druck ist hoch
Trotzdem sind wir bislang in der glücklichen Lage, unseren Lieferverpflichtungen komplett nachkommen zu können. Zwar mussten in dieser noch nie dagewesenen Situation teilweise Preise auf aktuellen Stand nachjustiert werden und Lieferungen verzögern sich gegebenenfalls, jedoch haben wir i.d.R. großes Verständnis und Kooperation erfahren, die eine gute und langjährige Partnerschaft ausmachen. Denn diese spezielle Situation hat nichts mit Vertrauensverlust oder Versäumnissen zu tun, sondern schlichtweg mit „höherer Gewalt“.
Nahezu 62 % Preissteigerung bei PE: Die Gründe
Wenn man die Gründe kennt, die zu diesem enormen wirtschaftlichen Druck geführt haben, fällt es leichter zu erkennen und zu akzeptieren, dass durch die anhaltende Rohstoffverknappung und den massiven Preisanstieg die gesamte Rohstoff-Lieferkette betroffen ist und sich die Auswirkungen nachhaltig auf sämtliche Produkte niederschlagen werden. Nicht nur Verpackungsmaterial, sondern auch viele weitere Produkte, bei denen Kunststoffe jeglicher Art eingesetzt werden, sind von dieser Entwicklung betroffen.
Die Preise für Standard-Kunststoffe sind im ersten Quartal 2021 in Europa durchweg stark gestiegen. Bis Mitte März hat sich der für Verpackungen wichtige Rohstoff Polyethylen (PE-LD) um nahezu 62 % verteuert. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Die Corona-Pandemie führte weltweit zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. China konnte bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 auf den Wachstumsmarkt zurückkehren. Infolgedessen stieg die Nachfrage in Asien früher als in Europa oder den USA. Viele Rohstoffe aus dem Mittleren Osten und den USA werden nach Asien umgelenkt und fehlen dafür in Europa. Hinzu kommt die teils chaotische Situation im Frachtgeschäft. Nachdem der Welthandel zu Beginn der Corona-Pandemie eingebrochen war und im 4. Quartal die Nachfrage wieder sprunghaft anstieg, fehlte es an Containern, da viele in falschen Häfen gestrandet waren. Die knappen Frachtkapazitäten und die starke Nachfrage, haben die Containerpreise auf der Strecke Asien-Europa um mehr als 400 % ansteigen lassen. Allein diese Tatsache verteuert Kunststoffe im Schnitt um 200 Euro pro Tonne.
Wann sich die Rohstoff- und Frachtsituation wieder entspannen wird, wissen wir nicht. Bis dahin hat für uns die Minimierung der Risiken, die sich für unsere Kunde daraus ergeben, höchste Priorität.
Lassen Sie uns gemeinsam sprechen und beraten, welche Optionen wir jetzt haben und wie die beste Lösung unter den gegebenen Umständen aussieht!